Vortrag von Prof. Dr. Magnus Brechtken, München, im Rahmen der Sonder­ausstellung „Albert Speer in der Bundesrepublik. Vom Umgang mit deutscher Vergangenheit”.

(Gemeinsam mit dem Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände der Stadt Nürnberg)

Moderation: Andreas Mix, Berlin 

Albert Speer (1905–1981), bereits seit 1931 Mitglied der NSDAP, gehörte zu den engsten Vertrauten Hitlers. Als erster Architekt des NS-Staats war er für Großprojekte wie das Reichsparteitagsgelände in Nürnberg und die Umgestaltung Berlins zur „Welthauptstadt Germania” zuständig. Speer war an den nationalsozialistischen Verbrechen maßgeblich beteiligt. Als General­bauinspekteur verantwortete er die Vertreibung tausender Berliner Juden aus ihren Wohnungen. Als späterer Reichsminister für Rüstung und Kriegsproduktion wies er den Häftlings- und Zwangsarbeitereinsatz in der Rüstungsindustrie an und organisierte den „totalen Krieg”. Nach Kriegsende hat Speer als Angeklagter im Nürnberger Prozess und später nach seiner Haftentlassung seine Selbstrechtfertigungen und Lügen erfolgreich und öffentlichkeitswirksam vertreten.

Mit dem Buch Albert Speer. Eine deutsche Karriere (2017) von Magnus Brechtken liegt eine umfassende Lebensbeschreibung Speers vor. Nachgezeichnet werden auch die Legendenbildung Speers sowie die Dekonstruktion seiner Falschdarstellungen.

Magnus Brechtken, 1964 geboren, ist Stellvertretender Direktor des Instituts für Zeitgeschichte München-Berlin. Von 2002 bis 2012 lehrte er „European Studies” bzw. „German History and Politics“ an der University of Nottingham. Zu seinen neueren Veröffentlichungen gehören Die nationalsozialistische Herrschaft 1933–1939 (2004, 2., überarb. Aufl. 2012), Albert Speer. Eine deutsche Karriere (2017), Der Wert der Geschichte. Freiheit, Gleichheit, Teilhabe: Was wir aus den Kämpfen der Vergangenheit für die Zukunft lernen können (2021) und Aufarbeitung des Nationalsozialismus. Ein Kompendium (2021, Hg.).

Andreas Mix ist wissenschaftlicher Mitarbeiter und Ausstellungskurator der Stiftung Topographie des Terrors.

Mehr unter: www.topographie.de

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