Albertina Wien zeigt große Brigitte-Kowanz-Retrospektive: “Light is what we see”

Mit der umfassenden Schau „Light is what we see“ widmet die Albertina Wien der österreichischen Lichtpionierin Brigitte Kowanz (1957–2022) die erste große Einzelausstellung nach ihrem Tod. Vom 18. Juli bis 9. November 2025 sind insgesamt 88 Werke zu sehen, die den künstlerischen Umgang mit Licht, Sprache und digitalen Codes in faszinierenden Rauminstallationen erfahrbar machen.

Licht als Medium, Metapher und Botschaft

Brigitte Kowanz gilt als eine der wichtigsten Vertreterinnen der europäischen Medienkunst. Ihre Arbeiten bewegen sich zwischen Materialität und Immaterialität, Wissenschaft und Poesie. Licht ist bei ihr nicht nur Gestaltungselement, sondern auch Träger von Informationen, Symbol für Erkenntnis – und oft selbst das eigentliche Thema.

„Licht ist, was man sieht“, formulierte die Künstlerin selbst – und stellte damit das Paradox ins Zentrum ihres Werks: Licht macht alles sichtbar, bleibt aber selbst meist unsichtbar.

Digitale Kultur trifft Kunst – Morsecode, Internet, Lichtgeschwindigkeit

Viele Werke greifen zentrale Themen unserer digitalen Gegenwart auf. Installationen wie www 12.03.1989 06.08.1991, Email oder Wikipedia übersetzen historische Meilensteine der digitalen Kommunikation in visuelle Morsecode-Lichtbotschaften. Kowanz verwandelt Sprache, Daten und Codes in immersive Lichtskulpturen und schafft damit Erfahrungsräume für eine beschleunigte, vernetzte Welt.

Visuelle Räume – zwischen Spiegel, Neon und Schwarzlicht

Die Ausstellung nutzt die großflächige Architektur der Basteihalle der Albertina, um Kowanz’ Arbeiten maximal zur Wirkung zu bringen: Spiegelwände, fluoreszierende Pigmente, Neonröhren, aber auch frühe Polaroids und Objekte aus ihrer Zusammenarbeit mit Franz Graf (1979–1984) sind Teil der Schau.

Ein besonderes Highlight ist der Schwarzlicht-Raum, der an Clubkultur und New Wave erinnert – eine Referenz an die experimentellen Anfänge der Künstlerin.

Ein Werk zwischen Wissenschaft, Magie und gesellschaftlicher Relevanz

Kuratiert von Angela Stief und Adrian Kowanz, zeigt die Ausstellung die Vielschichtigkeit von Kowanz’ Schaffen: Ihre Arbeiten thematisieren Zeit, Wahrnehmung und das Unsichtbare in der modernen Medienwelt – und wirken heute aktueller denn je.

Mehr unter: albertina.at

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