Aramis Navarro in der Kunst Halle Sankt Gallen: Zwischen Code und Kult

Mit seiner bislang größten Einzelausstellung bespielt der in St.Gallen lebende Künstler Aramis Navarro (*1991, Zürich) die Kunst Halle Sankt Gallen – und lotet dabei die Grenzen zwischen Sprache, Technologie und Magie aus. Navarro arbeitet interdisziplinär: Malerei, Soundskulpturen, Textarbeiten, Rauminstallationen und künstliche Intelligenz fließen in seine vielschichtigen Werke ein. Sein künstlerisches Universum ist kaleidoskopisch, verspielt und voller Brüche – ein visuell-intellektuelles Spiel mit Bedeutungen, Zeichen und Systemen.

Im Zentrum der Ausstellung steht das Spannungsverhältnis zwischen Algorithmus und Aberglaube. Navarro thematisiert den Wandel digitaler Technologien zu zeitgenössischen Orakeln: Netzwerke als neue Götter, KI als mystisches Werkzeug, Datenströme als magische Formeln. Die Werke reagieren auf die Architektur der Kunst Halle und nutzen den Raum als Bühne für eine spekulative, ironisch gebrochene Sakralisierung des Digitalen.

Sind wir Zeugen einer digitalen Wiederverzauberung der Welt?
Mit vielschichtiger Symbolik und feinem Humor verfolgt Navarro die Auflösung klarer Grenzen zwischen Wissenschaft, Glauben und Fiktion. Die Ausstellung zeigt, wie Technologie zur Projektionsfläche spiritueller Sehnsüchte wird – und fragt zugleich, ob im Algorithmus ein neuer Schöpfer verborgen liegt oder nur ein weiterer Spiegel menschlicher Konstruktion.

Produktion: arttv.ch

Mehr unter: www.kunsthallesanktgallen.ch

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