Was macht eine postkoloniale Provenienzforschung in Sammlungen aus kolonialen Kontexten aus? Welche Perspektiven eröffnen sich jenseits der bloßen Rekonstruktion von Provenienzketten?

Provenienzforschung beleuchtet die Herkunft und Wege sowie die Beziehungsgeschichten von Sammlungsobjekten in Museen. Bei der postkolonialen Provenienzforschung stehen die Auswirkungen der Aneignung von Objekten aus kolonialen Kontexten im Vordergrund. Sie ist weit mehr als nur die Rekonstruktion von Eigentumsverhältnissen und Besitzketten. Es geht auch darum, die historischen und gegenwärtigen Bedeutungen und Funktionen der Objekte in enger Kooperation und in einem offenen Prozess mit Menschen aus den Herkunftsregionen zu erforschen.

Die zweite Veranstaltung der Reihe 99 Fragen spannt den Bogen von den Herausforderungen und Ergebnissen der Forschung über die Konsequenzen für die Museen bis hin zu künstlerischen Ansätzen in der Arbeit. Welche Perspektiven eröffnen sich jenseits der bloßen Rekonstruktion von Provenienzketten? Und kann postkoloniale Provenienzforschung zur Dekolonisierung der Sammlung beitragen oder läuft auch eine kooperative Provenienzforschung Gefahr, kolonial begründete Bilder, Klassifikationen und Wissensformen zu reproduzieren und damit als bloßes Feigenblatt zu dienen?

Moderation: Prasanna Oommen

Auf dem Podium

  • Alexis Th. von Poser, stellvertretender Direktor des Ethnologischen Museums und des Museums für Asiatische Kunst in Berlin und Leiter des Bereiches der Provenienzforschung dieser Museen
  • Jim Chuchu, Mitbegründer und Geschäftsführer von The Nest sowie Filmemacher, Musiker und bildender Künstler
  • Dr. Njoki Ngumi, Künstlerin, Autorin und feministische Denkerin, die in Kenia Positionen im privaten und öffentlichen Gesundheitssektor inne hatte
  • Miranda Lowe, leitende Kuratorin und Wissenschaftlerin am Natural History Museum, London

Mehr unter: www.humboldtforum.org

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