Zwischen Dschingis Khan und Megacity: Museum Rietberg enthüllt 2000 Jahre urbane Mongolei

Vergessen Sie die Klischees von den “wilden Horden” und einsamen Nomaden: Die neue Ausstellung im Museum Rietberg in Zürich präsentiert basierend auf bahnbrechender Archäologie ein überraschendes, 2000-jähriges Bild der Mongolei als Zentrum hochentwickelter urbaner Kulturen.

Für die meisten ist die Mongolei gleichbedeutend mit endloser Steppe und nomadischer Tradition. Die Schau „Mongolei – Eine Reise durch die Zeit“ widerlegt diese Sichtweise radikal: 200 einzigartige Objekte, die grösstenteils erstmals ausserhalb des Landes zu sehen sind, beleuchten eine 2000-jährige Geschichte von Urbanisierung, weltweitem Handel und kulturellem Austausch.

Von der Megacity in die Antike

Die faszinierende Zeitreise beginnt im Hier und Jetzt: der Megacity Ulaanbaatar. Umgeben von raumhohen Projektionen tauchen Besuchende in das zentrale Spannungsfeld der heutigen mongolischen Identität ein – der Dynamik zwischen quirligem Stadtleben und der tief verwurzelten nomadischen Tradition.

Sehen Sie in unserem Video-Feature, wie zeitgenössische Künstler*innen wie Nomin Zezegmaa oder Erdenebayar Monkhor dieses Spannungsfeld in ihren Werken thematisieren und damit einen Dialog zwischen Gegenwart und Vergangenheit aufbauen.

Vergessene Weltmächte und Metropolen

Die Ausstellung enthüllt die Bedeutung der Mongolei als Standort großer Stadtsiedlungen, die bereits zwischen dem 2. und 14. Jahrhundert florierten:

  • Karakorum (13. Jh.): Hauptstadt des von Dschingis Khan begründeten, grössten Reiches der Geschichte, das durch ausgeklügelte Organisation und Verwaltung glänzte.
  • Karabalgasun (8. Jh.): Die uigurische Metropole, die sich über 40 km² erstreckte und polyglotte Bewohner aus Zentralasien bis zum Mittelmeer vereinte.
  • Die Xiongnu (1. Jh.): Die Reise endet bei den Xiongnu, die bereits die Traditionen (Pferd, Kompositbogen) begründeten, die für die späteren Reiche bestimmend wurden.

Die kostbaren Fundstücke zeugen von dem Reichtum und der herausragenden Bedeutung der Mongolei für den kulturellen Austausch der Weltgeschichte.

Mehr unter: rietberg.ch

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