Kritischer Denker, analytischer Beobachter, Poet im Umgang mit Material: Das facettenreiche Werk des Malers und Bildhauers Zbyněk Sekal (Prag 1923 – Wien 1998) lässt sich aus vielen Perspektiven lesen. In einem Ausstellungsprojekt im Belvedere 21 werden nun über siebzig seiner Objekte inszeniert und einer Betrachtung unterzogen.
Der Mensch in einer labyrinthisch scheinenden Welt, von der er sich zu entfremden droht – Zbyněk Sekal zeigt in seinem Werk die Fragilität des Individuums auf. Seine anthropomorphen Gebilde stehen sinnbildlich für die menschliche Identität und für das Freiheitsbewusstsein in der Zeit des Kalten Krieges. Darin verarbeitet finden sich nicht nur persönliche Erlebnisse wieder, sondern auch Sekals Auseinandersetzung mit der Philosophie der Phänomenologie und des Existenzialismus. Die Ausstellung im Belvedere 21 zeigt den Triumph der menschlichen Kreativität über die Missgunst der Zeit. Die Beschäftigung von Zbyněk Sekal mit Gefangenschaft und Exil wirkt gerade in der heutigen krisenbedingten Umbruchstimmung aktueller denn je. Rund siebzig seiner Objekte werden in einer Inszenierung im Museum präsentiert. Die Ausstellung ist Teil eines Belvedere-Forschungsprojekts zur Kulturlandschaft Mitteleuropas in den 1960er- und 1970er-Jahren.
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