Sowjetische Kriegsgefangene im Zweiten Weltkrieg – Das Projekt „Dimensionen eines Verbrechens“

Berlin-Karlshorst zieht Bilanz: Die digitale Zukunft der Ausstellung „Dimensionen eines Verbrechens“ wird zur zentralen Frage in Zeiten des Ukraine-Kriegs.

Am 4. November 2025 lud das Museum Berlin-Karlshorst zu einer hochkarätig besetzten Podiumsdiskussion ein. Fünf Jahre nach dem Start des Ausstellungsprojekts „Dimensionen eines Verbrechens. Sowjetische Kriegsgefangene im Zweiten Weltkrieg“ ziehen die Initiatoren Bilanz und richten den Blick auf die Zukunft. Im Fokus steht die kürzlich veröffentlichte Online-Version der Ausstellung.

Krieg und Erinnerung: Die neue Realität

Das Projekt, das die beispiellose Dimension des nationalsozialistischen Verbrechens an rund 5,7 Millionen sowjetischen Kriegsgefangenen beleuchtet, sah sich seit 2020 mit massiven Herausforderungen konfrontiert. Insbesondere der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine seit Februar 2022 hat die ursprünglichen Pläne der Wanderausstellung durch Russland, die Ukraine und Belarus zunichtegemacht.

Dieser Krieg beeinflusst Forschung und die Erinnerungspolitik nachhaltig. Wie kann die Aufarbeitung des historischen Unrechts in einer politisch zerrissenen Landschaft fortgeführt werden? Dies wird eine der zentralen Fragen der Diskussion sein.

Große Resonanz in Deutschland

Trotz der internationalen Rückschläge verzeichnete die Ausstellung in Deutschland eine enorme öffentliche Resonanz. Die Eröffnung im Juni 2021 durch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier – anlässlich des 80. Jahrestages des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion – sorgte für breite mediale Aufmerksamkeit und eine neue Fokussierung auf das Schicksal der sowjetischen Gefangenen.

Perspektiven und Herausforderungen

Die Veranstaltung bietet eine Plattform, um die gesammelten Erfahrungen, die aktuellen Herausforderungen der digitalen Präsentation und die zukünftigen Perspektiven der Gedenkstättenarbeit zu erörtern.


Das Programm im Überblick

  • Begrüßung: Dr. Jörg Morré | Museum Berlin-Karlshorst
  • Vortrag und Moderation: Dr. Babette Quinkert | Museum Berlin-Karlshorst
  • Podiumsgespräch mit:
    • Dr. Sandra Dahlke | Max Weber Netzwerk Osteuropa
    • Dr. Elke Gryglewski | Stiftung niedersächsische Gedenkstätten
    • Dominik Tomenendal | Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V.

Aufzeichnung einer Veranstaltung im Museum Berlin-Karlshorst am 04.11.25.

Mehr unter: www.dimensionen-eines-verbrechens.de

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