Am 6. Dezember 2017 wurde das Lotte-Laserstein-Bild „Rückenakt (Madeleine)“ dem Schwulen Museum* übergeben. Es wurde angekauft mit Mitteln der Kulturstiftung der Länder, der Ernst von Siemens Kunststiftung und der Stiftung Preußische Seehandlung. Zur Enthüllung hielt Prof. Dr. Frank Druffner von der Kulturstiftung der Länder eine Rede zur Bedeutung des Bildes und dieses Ankaufs. (Film von Juan Carlos Rosa)

Laserstein (1898–1993) zählt zu den herausragenden Realistinnen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Nachdem die Berliner Malerin wegen ihrer jüdischen Abstammung in der NS-Zeit Deutschland 1937 verlassen musste, geriet ihr Œuvre hierzulande aus dem öffentlichen Fokus. Erst in jüngerer Vergangenheit hat das öffentliche lnteresse an ihren Arbeiten wieder zugenommen, auch dank der großen Retrospektive Lotte Laserstein. Meine einzige Wirklichkeit, die 2003 im Ephraim-Palais in Berlin stattfand.

Zeit ihres Lebens warf Laserstein einen selbstbewussten Blick auf das gesellschaftlich konstruierte Verständnis von Weiblichkeit. Auch in ihren Selbstbildnissen hinterfragte Laserstein vorherrschende Gendernormen. Oft reflektierte sie dabei ihre eigene Stellung als Künstlerin in einer männlich dominierten Umwelt. In der Ölstudie Weiblicher Rückenakt ist die Malerin nur durch ihr Attribut, die Staffelei, anwesend. Im Vordergrund platziert sie ihr langjähriges Modell ‚Madeleine‘, die aus Deutschland emigrierte Ökonomin Margareta Jaraczewsky, die sie 1939 in Stockholm kennenlernte und die sie während des Exils in ihrer Wahlheimat Schweden häufig porträtierte.

Mehr unter www.schwulesmuseum.de

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