Durch die Morde und Zerstörungen des sogenannten „Islamischen Staates“ hat die syrische Ruinenstätte Palmyra 2015 traurige Berühmtheit erlangt. Große Teile dieses UNESCO Welterbes sind verloren. Palmyra ist auf diese Weise zu einem Symbol geworden, das unablässig die Frage nach den Fundamenten und der Zerbrechlichkeit kultureller Identität stellt.

Die antike Oasenstadt Palmyra war in den ersten nachchristlichen Jahrhunderten ein wichtiges Handelszentrum. Dank ihrer verkehrsgünstigen Lage an der Seidenstraße fungierte die Stadt als Umschlagplatz wertvoller Güter aus dem arabischen Raum. Am Schnittpunkt zwischen Rom und dem Partherreich entwickelte sich eine ganz eigene palmyrenische Kultur mit besonderer Religion, Sprache und Architektur.

Seit dem 18. Jahrhundert dokumentierten Reisende wie Robert Wood (1716/17–1771) oder Léon de Laborde (1807–1869) detailgetreu den Zustand der Ruinenstätte. Woods aufwendiges Tafelwerk „The Ruins of Palmyra“ (1753/57) beeinflusste die Gestaltung der Bauten im Wörlitzer Park oder des Stadtschlosses von Weimar.

Im Mittelpunkt der Ausstellung steht das von Dieter Cöllen geschaffene Korkmodell des 2015 gesprengten Bel-Tempels. Gezeigt werden aber auch Reste antiker Grabmonumente, Ansichten Palmyras aus den Werken von Wood und Laborde, Zeugnisse des neuzeitlichen Tourismus und Fotografien der zerstörten Stätten von dem Fotoreporter Joseph Eid.

Mehr unter www.lindenau-museum.de

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