Die Kunstgeschichte hat sich nur begrenzt ein Urteil zu Max Unold (*1885 in Memmingen, †1964 in München) gebildet. Der umfangreiche künstlerische Nachlass Max Unolds gehört heute zum Bestand der MEWO Kunsthalle; er wird hier kunsthistorisch aufbereitet und durch Ausstellungen erschlossen.
In der Diskussion seiner Arbeiten ist zumeist die Rede von einer frühen Annäherung an van Gogh und Cezanne und von einer stilistischen Zugehörigkeit zur Neuen Sachlichkeit; das malerische Spätwerk hingegen findet wenig Erwähnung.
Max Unolds bedeutendste Werke entstanden in den 1910er Jahren, in den 1920ern und frühen 1930ern rechnete man ihn der Neuen Sachlichkeit zu. Während der Zeit der nationalsozialistischen Diktatur konnte Unold seine Arbeit fortsetzen. Er fand Wege, sich über Auftragsarbeiten zu finanzieren, seine Bilder fügten sich ein. Nach 1945 gab es im Bereich der zeitgenössischen Kunst eine symbolische Zäsur. Sie suchte sich neue Traditionslinien in der Vorkriegsmoderne und der Abstraktion. Max Unold konnte das nicht leisten. Man sieht, wie er teilweise mit einer gröberen Malweise versucht zu abstrahieren, auch wie er seine Farbigkeit verändert, aber seine Malerei ist letztlich nicht mehr aktuell.
Vielleicht versuchte er dies zu kompensieren, indem er als Kunst- und Kulturfunktionär aktiver wurde. 1946 war er Gründungsmitglied der Neuen Gruppe in München und in der Folge Mitglied im Vorstand. Von 1946 bis 1959 war er Präsident des Berufsverbandes bildender Künstler in München und Oberbayern und von 1954 bis 1959 auch Präsident der Landesberufsverbände bildender Künstler in der Bundesrepublik. Er war von 1947 bis 1957 Mitglied des Bayerischen Senats, 1950 wurde er als Mitglied in die Bayerische Akademie der Schönen Künste berufen und wurde Delegierter im Deutschen Ausschuss für Unesco-Arbeit. Diese Aktivitäten gingen auch mit Anerkennung einher: 1955 wurde ihm das Große Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland und 1959 der Bayerische Verdienstorden verliehen.
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