Im Aargauer Kunsthaus entfaltet sich derzeit eine Welt voller Gegensätze. Mit ihrer bisher größten institutionellen Einzelausstellung „Vorhang fällt Hund bellt“ beweist die Schweizer Künstlerin Klodin Erb, warum sie 2022 mit dem renommierten Prix Meret Oppenheim ausgezeichnet wurde. Die Schau ist noch bis zum 4. Januar 2026 zu erleben.
Klodin Erbs künstlerisches Schaffen lässt sich nicht in eine Schublade stecken. Ihre Werke sind gleichzeitig stark und zerbrechlich, durchzogen von einem feinsinnigen Humor, der vor tiefgründigen Fragen nicht zurückschreckt. In der Ausstellung im Aargauer Kunsthaus wird spürbar, wie sie starre Hierarchien und die Grenzen der klassischen Malerei auflöst.
Die Freiheit der Form
Die Ausstellung bietet einen umfassenden Überblick über Erbs vielseitiges Medium-Spektrum:
- Malerei: Das Kernstück ihres Schaffens, das sie jedoch ständig hinterfragt und erweitert.
- Textile Werke: Haptische Arbeiten, die den Raum auf neue Weise besetzen.
- Installationen & Videos: Multimediale Ansätze, die ihre malerischen Konzepte in die Bewegung und Dreidimensionalität übersetzen.
Ein Rundgang mit der Künstlerin selbst und der Kuratorin Sarah Mühlebach verdeutlicht das zentrale Thema der Schau: die Metamorphose. Erbs Kunst wirkt befreiend, da sie sich weigert, bei einer einzigen Ausdrucksform stehen zu bleiben.
Zwischen Bühne und Realität
Der Titel „Vorhang fällt Hund bellt“ spielt mit der Theatralik und dem Moment des Umbruchs. Wenn der Vorhang fällt, endet die Inszenierung, doch das Leben (der Hund) bricht sich Bahn. Diese Spannung zwischen dem Inszenierten und dem Unmittelbaren zieht sich durch die gesamte Ausstellung.
Tipp für Besucher: Wer die Gelegenheit hat, sollte an einer Führung mit Klodin Erb teilnehmen. Ihre persönliche Sicht auf die Sinnlichkeit und den Ernst ihrer Arbeiten verleiht dem Rundgang eine ganz besondere Tiefe.
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