Mit der Sonderpräsentation „Haus Lemke – Die Möbel von Mies van der Rohe und Lilly Reich“ zeigt das Kunstgewerbemuseum – Staatliche Museen zu Berlin ab dem 10. Dezember 2025 erstmals die vollständige Innenausstattung eines der bedeutendsten Wohnhäuser der klassischen Moderne. Die original erhaltenen Möbel aus dem Haus Lemke bilden ein seltenes Zeugnis der engen Zusammenarbeit zwischen Ludwig Mies van der Rohe und Lilly Reich.
Das 1932/33 für das Ehepaar Karl und Martha Lemke errichtete Wohnhaus am Obersee in Berlin-Alt-Hohenschönhausen gilt als architektonisches Juwel: ein eingeschossiger, L-förmiger Bau mit weit geöffneten Fensterfronten, der sich harmonisch in den Garten einfügt. Der Entwurf spiegelt den Wunsch nach einem „kleinen, bescheidenen Wohnhaus“ wider, das den fließenden Übergang zwischen Innen und Außen betont – ein Leitgedanke, der Mies’ Architekturverständnis prägte.
Die von Mies van der Rohe und Lilly Reich entworfenen Möbel zeichnen sich durch klare Formen, edle Materialien und handwerkliche Präzision aus. Furnierte Hölzer, Glas, Stein und Metall verbinden sich zu einer sachlich-eleganten Raumgestaltung, die den Stil der 1930er-Jahre auf höchstem Niveau verkörpert.
Nach einer wechselvollen Geschichte – von der Enteignung 1945 über verschiedene Nachnutzungen bis zur denkmalgerechten Sanierung – gelangten die Möbel 1984 in das Kunstgewerbemuseum. Heute ermöglichen sie einen einmaligen Blick auf das gestalterische Gesamtkonzept, das die Moderne prägte.
Die Restaurierung der Möbel wurde durch die großzügige Unterstützung des Freundeskreises der Kulturstiftung der Länder und der Julius-Lessing-Gesellschaft e.V. ermöglicht.
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