Gedanken und Blicke von Besuchenden waren impulsgebend für diesen filmischen Einblick auf das Kunstwerk «Florastrale» in der Ausstellung «Parlament der Pflanzen». Die von Klara Frick geführte Kamera richtet ihr forschendes Auge auf die Installation. Der Film ist rein visuell und verzichtet gänzlich auf Ton.
Athena Vida ist in Stuttgart geboren. Sie lebt und arbeitet in Oberwil, Simmental, Schweiz. Ihren Geburtsnamen Gitte Schäfer und ihr vorheriges Leben streifte die Künstlerin 2015 ab. Aus der Grossstadt Berlin zog sie ins Berner Oberland.
Für die Ausstellung «Parlament der Pflanzen» in Vaduz ist ein neues Werk entstanden. „Neben Wanderungen in der Natur, in der die Künstlerin ein Grossteil des organischen Materials der Arbeit gesammelt hat, gehen Studien vielfältiger Quellen über Pflanzen, deren Eigenschaften, Wirkkräfte, Bedeutungen, symbolische Eingebundenheit in kultisch-traditionelle Zusammenhänge aus unterschiedlichsten Kulturen als auch die Zuordnung zu den Elementen und Planeten dem Werk voraus.“ schreibt die Kuratorin Christiane Meyer-Stoll in der Publikation zur Ausstellung. An ihrem Text orientiert sich auch die folgende Beschreibung.
Die Installation «Florastrale» bildet einen umfriedeten Bezirk. Nahezu quadratisch angelegt, basiert er auf dem Mass 3,33 m. Die Drei findet sich nicht nur im Aussmass sondern auch in den Ebenen, den Farbklängen und Anordnungen wieder. Die Drei verbirgt sich nach Roger und Hildegard Kalbermatten (Psyche des Menschen und Signatur der Heilpflanzen. AT Verlag. Aarau/ München 2020, S.17 und S.115-121) im ganzen Universum als «Information, Energie und Materie». In der Philosophie und christlichen Religion spricht man von Geist, Leib und Seele, in der Alchemie sind es Sulfur (Schwefel), Merkur (Quecksilber) und Sal (Salz). Bei den Pflanzen ordnen Kalbermatten den Blüten und Früchten den Geist, den Blättern die Seele, der Wurzel den Körper zu.
Zur Drei fügt sich die Vier des Quadrats. In der Vier ruhen die Himmelsrichtungen, die Jahreszeiten als auch die vier Elemente: Erde, Wasser, Luft, Feuer. Jede Ebene der Installation und deren Farbklang bezieht sich auf eines der Elemente. Die statische Erscheinung der Bambussockel wird von einem diagonalen einzelnen Bambusstab durchbrochen, an dessen Enden Bänder hängen. Diese Bänder fassen die Farben der Installation zusammen. Der Bambusstab erinnert an einen halb aufgerichteten Maibaum oder eine Weltenachse, welche die Welt unter uns mit der über uns verbindet. Die Glasvitrinen auf den Bambusbauten öffnen sich gegen oben und gegen innen, aber nie gegen aussen. In jeder der Vitrinen oder Terrarien befindet sich ein grosses farbiges Stück Seife aus duftenden Pflanzenessenzen als auch ein Abfallprodukt.
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