Noa Arad Yairi: Vielschichtige Traumata prägen moralische Ansichten. Über den komplizierten Fall, zugleich Opfer und Besatzerin zu sein
Zwei Jahre nach dem 7. Oktober 2023, dem Tag des Angriffs der Hamas auf Israel, bei dem 1200 Menschen ermordet und über 250 verschleppt wurden, blickt die israelische Künstlerin Noa Arad Yairi auf die Ereignisse und deren Nachwirkungen. Ihre Werkserie Oktober 2023, die sie seither fortlaufend weiterführt, untersucht das Spannungsfeld zwischen persönlichem Schmerz, kollektiver Erinnerung und politischer Verantwortung.
In einem Gespräch, das nur einen Tag nach Beginn einer neuen Waffenruhe und der Freilassung der letzten Geiseln stattfand, reflektiert Arad Yairi über die moralische Komplexität, Opfer und zugleich Teil eines Besatzungssystems zu sein. Ihre Arbeiten beleuchten die Schichten von Traumata, die sich über Generationen hinweg fortsetzen und das individuelle wie gesellschaftliche Bewusstsein prägen.
Noa Arad Yairis Werke sind derzeit in der Ausstellung „Die Dritte Generation. Der Holocaust im familiären Gedächtnis“ (9. April 2025 – 1. März 2026) im Jüdischen Museum München zu sehen.
Eine Ausstellung des Jüdischen Museums Wien in Zusammenarbeit mit dem Jüdischen Museum München
Kuratorinnen: Sabine Apostolo, Gabriele Kohlbauer-Fritz (Wien) | Ulrike Heikaus, Yuval Schneider (München)
Videoaufzeichnung: 14. Oktober 2025
Konzept: Ulrike Heikaus, Jüdisches Museum München
Schnitt und Untertitel: Claudius Schulz, München
Mehr unter: www.juedisches-museum-muenchen.de


