Mit dem außergewöhnlichen Landschaftskunstwerk „Der Garten in mir“ schafft der Künstler Ralf Witthaus im Rahmen der Ausstellung „Friedrich August und Maria Josepha: Es war die Hochzeit des Jahrhunderts – Das verlorene sächsische Rokoko“ vom 25. Juni bis 19. Juli 2019 ein ganz besonderes Erlebnis für Schlossgäste, Spaziergänger und interessierte Beobachter.

Mit Motorsensen und Rasenmähern sollen auf der Rückseite des größten Rokoko-Schlosses Sachsens rund zehn Prozent der zentralen Schmuckformen des früheren Parks freigeschnitten werden. Die in den Rasen gemähten Zeichnungen werden also über eine Fläche von 10.000 Quadratmetern beeindrucken. Dies lässt die Mittelachse und auch zentrale Teile der barocken Gartenkomposition künstlerisch überarbeitet für einige Wochen wieder auferstehen. Die schönen Schmuckformen der ursprünglichen, barocken Anlage werden dabei genau an ihrem Ort als Rasenmäherzeichnung wiederhergestellt. Dafür wird der Rasen zwar bis zur Grasnarbe entfernt, doch wächst das Grün innerhalb von nur etwa drei Wochen wieder nach. Allein ein kleiner Farbunterschied kann etwas länger verbleiben und so das temporäre Kunstobjekt noch etwas erhalten.

Ralf Witthaus ist überzeugt: „Bereits wenn wir es schaffen, nur zehn Prozent vom Garten gestalten zu können, wird man Schloss Hubertusburg mit anderen Augen sehen. Man wird fassungslos vor den Dimensionen der vergessenen Anlage stehen. Schloss Hubertusburg ist ein einzigartiges Zeugnis einer fast vergessenen Ära. Mit diesem Landschaftskunstwerk wird das umso deutlicher.“

Ein zentrales Element des besonderen Kunstwerkes wird der in die über acht Meter breite Mittelachse gezeichnete Satz „Wähle Ungnade, wo Gehorsam keine Ehre bringt“ sein – eine Komponente, die der Künstler in etwas abgewandelter Form dem Grabstein von Johann Friedrich Adolf von der Marwitz entnimmt. Dieser preußische Kommandeur ist mit Schloss Hubertusburg in besonderem Maße verbunden. Er stellte sich 1761 gegen die Plünderung des prunkvollen Jagdschlosses und damit gegen seinen Kriegsherrn Friedrich den Großen.

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