Was bedeutet es im 21. Jahrhundert ein*e Marcksist*in zu sein? Und was ist das Kapital eines Museums? Jedenfalls nicht Blockbusterausstellungen, Namedropping und Ticketverkäufe. Das Gerhard-Marcks-Haus geht diesen Fragen nach und widmet die Ausstellung ganz seinem Kapital: Dem museumseigenen Netzwerk aus zeitgenössischen Bildhauer*innen, dem Publikum, bremischen und internationalen Beziehungen und nicht zuletzt dem Namensgeber des Museums, Gerhard Marcks (1889–1981).

Die Ausstellung zeigt Arbeiten von zeitgenössischen Künstler*innen, von Gerhard Marcks und aus einem Kooperationsprojekt mit Kindern und Jugendlichen aus Gröpelingen. Die niederländische Künstlerin Eveline van Duyl (geb. 1957) präsentiert in ihrer Installation »Der Wald« Augen, die in Holzstücke eingearbeitet sind und sich mit dem Sehen und Gesehen-Werden auseinandersetzen.

In seiner monumentalen Figur »David« befasst sich dagegen Markus Keuler (geb. 1969) mit dem Menschenbild. Keuler kreiert Porträts aus der Erinnerung: Seine Figuren evozieren Empathie und schaffen dadurch eine enorme Präsenz im Raum.

Die Künstlerin Gertrud Schleising (geb. 1954) geht für ihre Installation »Mach’s Buch zu – ich kann’s auch so« von Gerhard Marcks’ Denkmalfigur des »Albertus Magnus« (1955) aus. Diese war vermutlich Marcks‘ lukrativste Auftragsarbeit und eröffnet für die Künstlerin komplexe Ideenstränge über das Weitergeben von immateriellen Werten bzw. Kulturgut und lässt natürlich auch über Geld und Kapital nachdenken.

Ein genauso wichtiger Teil der Ausstellung wird ein Forschungsraum zu Gerhard Marcks sein, der verschiedenste Aspekte in Leben und Werk des Bildhauers beleuchtet. Auch Arbeiten aus dem Gröpelinger Kinder- und Jugendatelier Roter Hahn aus dem Projekt »Auf den Tisch« (in Kooperation mit Kultur Vor Ort e. V. und dem Wilhelm Wagenfeld Haus) werden gezeigt, die sich kreativ mit Werken von Gerhard Marcks auseinandersetzen.

Mehr unter: marcks.de

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