Christian Kosmas Mayer – Zeit, Zuwendung und Raum: Ein Kunstwerk für Jahrhunderte

Im Rahmen seiner jährlichen Einladung an zeitgenössische Künstler*innen hat der Österreichische Skulpturenpark 2025 den Wiener Künstler Christian Kosmas Mayer mit einem außergewöhnlichen Projekt beauftragt: „Zeit, Zuwendung und Raum“ – eine prozessuale Skulptur, die über Jahrhunderte hinweg wirkt und sich tief mit Natur, Geschichte und Zukunft verzahnt.

Kunst, die in die Zukunft wächst

Im Zentrum von Mayers Arbeit steht ein fossiler Baumstamm aus dem Miozän – etwa 20 Millionen Jahre alt. Aus dessen hohlem Inneren wächst ein lebender Baum, der im Lauf der Jahrzehnte mit seinem versteinerten Vorfahren verwächst. Eine Zeitkapsel aus Edelstahl, tief im Boden verborgen, bewahrt zeitgenössische Narrative und historische Dokumente des Landschaftsparks. Sie wird im Jahr 2125 wieder geöffnet – ein künstlerisches Versprechen an die Zukunft.

Die Natur als Archiv

Mayer versteht Landschaft als ein lebendiges Archiv. Das Erdreich, in dem das Werk verwurzelt ist, erzählt gleichsam von biologischer Evolution, geologischen Prozessen und menschlichen Eingriffen – wie dem Umstand, dass Teile des heutigen Skulpturenparks einst als Mülldeponie dienten. Seine Arbeit verwebt diese vielschichtigen Ebenen zu einer poetischen Skulptur über Wandel, Erinnerung und Vergänglichkeit.

Hommage an Dieter Kienast

Mayers Installation nimmt direkten Bezug auf Dieter Kienast, den renommierten Schweizer Landschaftsarchitekten, der den Park zur Internationalen Gartenschau 1997 konzipierte. Ein Zitat Kienasts wird zur Leitlinie der Arbeit:

„Gärten und Parks sollen nicht nur von ihrer Geschichte erzählen, sondern auch neue Geschichten erzählen. Sie sind poetische Orte unserer Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.“

Mayer greift diesen Gedanken auf – mit einem Werk, das sich über Jahrhunderte hinweg entfalten soll und so Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft unmittelbar verbindet.

Mehr unter: www.museum-joanneum.at/skulpturenpark

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