Die Geschichte des Christbaums in Österreich beginnt am Weihnachtstag des Jahres 1823 im tief verschneiten Wien. Erzherzogin Henriette von Weilburg-Nassau, die Gattin Erzherzog Carls, plante das erste Weihnachtsfest im Audienzsaal ihres hochherrschaftlichen Wohnpalais, der heutigen Albertina. Sie beschloss ihren sechs Kindern zuliebe den in Hessen praktizierten protestantischen Brauch des „Grassbaums“ auch in Wien fortzuführen. Als Erzherzog Johann, der Bruder Erzherzog Carls, am Weihnachtsabend anstelle der katholischen Krippe einen strahlenden „Grassbaum“, üppig geschmückt mit Zuckerwerk, Äpfeln und Kerzen, vorfand, beklagte der als wohltätig und sparsam bekannte Habsburger den Prunk und den Überfluss an kostbaren Wachskerzen und Leckereien sowie den Verlust der katholischen Tradition. Kaiser Franz I. fand jedoch Gefallen an dem „Grassbaum“ und ließ bereits 1824 auch in der Hofburg eine festlich geschmückte Tanne aufstellen. Somit war der Christbaum hoffähig geworden und sein Siegeszug durch die österreichische Weihnachtstradition konnte beginnen.
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