Die Kunst des 1975 in Breslau geborenen Olaf Brzeski entspringt surrealen Visionen, persönlichen Ängsten, Träumen und alltäglichen Beobachtungen. Mit den Mitteln von Skulptur, Zeichnung und Film macht er innere Bilder sichtbar – darunter auch solche, die wie Albträume anmuten können. Eindrucksvoll zeigt das ein monumental wirkender, tiefblauer Vampirkopf, aus dessen geöffnetem Mund rote, spitze Zähne hervorblitzen. Auch ein Löwe mit kunstvoll gelockter Mähne bewohnt das Museum. Warum er an einem winzigen grünen Frosch leckt, erschließt sich erst im Kontext der Ausstellung.
Brzeskis Werke erzählen autobiografische Geschichten und eröffnen zugleich neue, oft irritierende Bildwelten. Mit Leichtigkeit verbindet der Künstler Popkultur, obskure tibetische Mythen und intime persönliche Motive. Dabei erprobt er immer wieder neue Techniken und Ausdrucksformen – mal schwer und massiv, mal beinahe zeichnerisch im Raum. Auch die Maßstäbe variieren stark und ermöglichen den Besucher*innen sehr unterschiedliche Seherfahrungen. Jeder Ausstellungsraum wird so zu einem eigenen Erfahrungsraum, in dem sich Brzeski häufig schonungslos offenbart – auch in seinem Ringen mit den eigenen Dämonen. In einem seiner Filme tritt er sogar in einen direkten, überraschend positiv besetzten Dialog mit ihnen.
Der englische Ausstellungstitel „Feast“ – zugleich Substantiv und Verb – fasst zentrale Aspekte seines Werks zusammen: Augenweide, Bewirtung, Schwelgen, Feiern, Festmahl. Ein Begriff, der die Fülle, Sinnlichkeit und Vielseitigkeit dieser Präsentation auf den Punkt bringt: ein visuelles Festmahl.
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