(Re)Inventing GRASSI heißt auch, Gewohntes und Festgesetztes zu hinterfragen – und Problemstellungen gemeinsam zu diskutieren.

Das Gemeinsame stellte das Prep Room Projekt von Anna Szöke, Ethnologisches Museum/Museum für Asiatische Kunst Berlin und Franka Schneider, Museum Europäischer Kulturen Berlin ins Zentrum ihres Projektes.

Starpunkt der Gespräche war ein Workshop mit den Mitarbeitenden der Staatlichen Ethnographischen Sammlungen Sachsen zu den „Reflexiven Umgang mit problematischen Kategorien und Begriffen in Daphne und Online Collection“. Daran anknüpfenden luden die Residentinnen die Mitarbeiter:innen des Museums zu Gesprächsrunden ein, um das Thema ihres Projekts zu definieren. Die Kategorie „Objekt“ stellte sich dabei als ein zentrales Problem für ethnografische Museen heraus.

Derzeit lagern über 200.000 Zeugnisse materieller Kultur, Subjekte und beseelte Materien im GRASSI Museum. Hier sind sie in einer eurozentrischen Weltsicht als “Objekte” klassifiziert und damit ihrer ursprünglichen Lebensrealitäten beraubt. Die Beschreibungen vieler Objekte zeugen vom kolonialen Blick des Museums.

Das Projekte war viele Frage hierzu auf: Wie gehen wir damit im musealen Arbeitsalltag um? Wie ändert die kritische Auseinandersetzung mit historischen Benennungen heutige museale Ordnungssysteme? Wo finden andere Weltsichten ihren Platz?

Gemeinsam, mit Mitarbeiter:innen des Museums und Besucher:innen wurden diese in vielen Diskussionsrund und Workshop besprochen. Dabei wurde der Prep Room ein schützender Raum, in dem viel geredet, übergelegt, reflektiert, Ideen verworfen, aber auch Neues und Freude kreiert wurde. Der Raum spiegelte das Prozesshafte, die stätige Veränderung der Diskussion wieder. An den Wänden wurde Raum für Rückmeldungen der Besucher:innen gelassen, die Vitrinen im Raum nahmen zwei Beispiele aus dem Diskussionsprozess auf. Es waren Momentaufnahme eines fortlaufenden Prozesses. Eines gemeinsamen Nachdenkens.

Mehr unter: grassi-voelkerkunde.skd.museum

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