Die deutsche Geschichte ist untrennbar mit der Interpretation der Natur verbunden. Die neue Schau im Deutschen Historischen Museum Berlin beleuchtet, wie diese Konzepte über Jahrhunderte hinweg für ideologische und politische Machtansprüche instrumentalisiert wurden.
Die Ausstellung „Natur und deutsche Geschichte. Glaube – Biologie – Macht“ im Pei-Bau des Deutschen Historischen Museums (DHM) stellt die tiefgreifende und oft problematische Beziehung der Deutschen zur Natur in den Fokus. Kuratorin Julia Voss untersucht, wie diese Verbindung zur Grundlage für Nationalismus, rassistische Ideen und militärische Macht wurde.
Die drei Pfeiler der Ideologie
Die Schau gliedert die vielschichtige Geschichte in drei zentrale Themenbereiche:
- Glaube: Die spirituelle und kulturelle Aufladung der Natur als mystische oder göttliche Ordnung.
- Biologie: Die wissenschaftliche Erforschung, die häufig zur Rechtfertigung von Hierarchien und rassistischen Ideologien missbraucht wurde.
- Macht: Die politische Instrumentalisierung von Naturvorstellungen zur Legitimation staatlicher Herrschaft und Expansion.
Die Ausstellung macht damit deutlich, dass es im historischen Kontext keinen unschuldigen Blick auf die Natur gab, sondern stets ein Ringen um die Deutungshoheit und die Ausrichtung der nationalen Identität.
Sehen Sie in unserem Video-Feature, wie Kuratorin Julia Voss die komplexen Zusammenhänge von der Romantik bis zur Moderne erklärt und die wichtigsten Exponate der Ausstellung vorstellt.
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