Maude Léonard-Contant im Nidwaldner Museum Winkelriedhaus

Maude Léonard-Contant wurde für das Werkjahr 2024 der Frey-Näpflin-Stiftung ausgewählt. Das Stipendium fördert Künstlerinnen und Künstler mit einem Bezug zur Zentralschweiz und ist mit einer Ausstellung im Nidwaldner Museum sowie einer Publikation verbunden.

Im Pavillon des Winkelriedhauses zeigt Léonard-Contant eine installative Bodenarbeit und Objekte, die ihre Wahlheimat Zentralschweiz mit ihrem Herkunftsland Kanada verbinden. In Zusammenarbeit mit der Entlebucher Köhlerin Doris Wicki hat sie Holz von Bäumen, die – geschwächt durch die immer heisseren Sommer – im Sturm gefallen sind, zu fragilen Holzkohleobjekten gebrannt. Diese kombiniert sie mit für sie bedeutungsvollen Materialien wie Süssgräsern, Keramik, Glas, Jade, Asche, Matcha-Tee, Kalk, Salzleckstein und Text – Stoffe, die sich ebenfalls unter dem Einfluss von Hitze und Sonnenlicht verändern.

Im Prozess der Transformation, dem ihre Objekte und Installationen unterworfen sind, liegt die einzige Gewissheit: Alles vergeht und wandelt sich.

Die während des Werkjahres entstandenen Arbeiten kreisen um Dankbarkeit und Trauer. Sie sind zarte, vergängliche Liebeserklärungen an Menschen, Tiere, Pflanzen und an die Sprache selbst. Ihre Formen erinnern an die Überreste von Ritualen, die Übergänge und Transformationen begleiten.
Mit der Ausstellung gathering schafft Maude Léonard-Contant einen Raum des Mitseins, in dem die Existenz und der Verlust von Lebensräumen und Lebewesen zugleich gefeiert und betrauert werden.

Kuration: Bettina Staub, Nidwaldner Museum

Biografie:
Maude Léonard-Contant (*1979) stammt aus der Region Lanaudière/Nitaskinan, Kanada/Turtle Island. Sie studierte an der Concordia University in Montreal und an der Glasgow School of Art. Seit 2013 lebt sie in der Schweiz, mit engen Verbindungen zum Puschlav, zur Zentralschweiz und zu Basel, wo sie heute arbeitet und mit ihrer Familie lebt.

Für ihr Schaffen erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen, darunter 2019 den Preis der Kunstgesellschaft Luzern. 2023 widmete ihr das Kunstmuseum Luzern eine Einzelausstellung in der Reihe spot on, begleitet von einer Publikation. 2024 waren ihre Werke im Bündner Kunstmuseum Chur, im Istituto Svizzero Mailand und im CRAC Alsace Altkirch zu sehen.

Produktion: arttv.ch

Mehr unter: nidwaldner-museum.ch

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