Route der Demokratie: Die Bergische Universität Wuppertal als Ort des Wandels

Im Rahmen der „Route der Demokratie in Wuppertal“ rückt dieser Beitrag die Bergische Universität in den Fokus – ein Ort voller Widersprüche, Fortschritte und demokratischer Ambivalenzen. Der Film von Robert Danisch, entstanden im Kontext des Kulturcampus Wuppertal, erzählt die spannungsreiche Geschichte der Universität als Teil des demokratiegeschichtlichen Erbes Deutschlands.

Zwischen Elitenbildung und Emanzipation

Universitäten waren über Jahrhunderte Orte der Wissensvermittlung für wenige – Zentren für Eliten, deren Zugang stark begrenzt war. Gleichzeitig ermöglichte der Bildungsweg an der Hochschule auch emanzipatorische Karrieren und bot Gelehrten aus einfachen Verhältnissen neue Möglichkeiten.

Im Vormärz des 19. Jahrhunderts avancierten Studierende und Lehrende an deutschen Universitäten zu Treibern demokratischer Bewegungen. Der Nationalismus, der sie zunächst mit progressivem Aufbruch verband, schlug im 20. Jahrhundert teils in autoritäre, anti-demokratische Strömungen um – auch innerhalb der Universitäten selbst.

Eine Hochschule für alle?

Die Bergische Universität Wuppertal ist ein Kind der Bildungsreformen der 1960er- und 1970er-Jahre. Als Gesamthochschule gegründet, sollte sie die traditionellen bürgerlichen Hochschulstrukturen hinter sich lassen und neue, demokratische Bildungswege eröffnen. Das politische Ideal von „Mehr Demokratie wagen“ wurde damals auch auf den Wissenschaftsbetrieb übertragen – mit Auswirkungen bis heute.

Eine Einladung zur Reflexion

Der Beitrag macht deutlich: Die Universität ist ein ambivalenter Raum – geprägt von Hierarchien, Bildungsidealen, Protesten und Reformen. Ihre Geschichte spiegelt gesellschaftliche Entwicklungen wider und lädt zur Auseinandersetzung mit der Frage ein, wie demokratisch Wissenschaft heute ist – und sein kann.

Mehr unter: www.mi-wuppertal.de

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