Doppeltes Vallotton-Jubiläum 2025: Große Retrospektive im Kunst Museum Winterthur

2025 jährt sich der Todestag des Schweizerisch-französischen Künstlers Félix Vallotton zum 100. Mal – zugleich wäre der gefeierte Vertreter der französischen Moderne 160 Jahre alt geworden. Anlass genug für das Kunst Museum Winterthur, dem Ausnahmekünstler eine umfassende Retrospektive zu widmen. Unter dem Titel Illusions perdues zeigt das Museum in Kooperation mit dem Musée Cantonal des Beaux-Arts Lausanne über 150 Werke Vallottons – darunter ikonische Arbeiten wie La blanche et la noire.

Die Ausstellung spannt einen Bogen über alle Schaffensphasen und Gattungen des Künstlers: von den frühen Holzschnitten über psychologisch dichte Interieurs bis zu den späten Stillleben. Der Titel verweist auf Honoré de Balzacs berühmten Roman Illusions perdues – und damit auf ein zentrales Thema der Kunstgeschichte: die Auseinandersetzung mit der Illusion als Mittel der Bildwirklichkeit.

Vallottons präziser, gesellschaftskritischer Blick, geprägt von der Nabis-Zeit und einem stilistischen Verismus, hebt ihn deutlich vom dekorativen Duktus der Impressionisten ab. Wie Balzac die romantischen Ideale durch realistische Schärfe überwand, konfrontiert auch Vallotton seine Zeitgenossen mit der ungeschönten Realität – nicht zuletzt im Bewusstsein, dass das Zeitalter der Illusion im Übergang zur Moderne seinem Ende entgegenging.

Kuratiert wurde die Ausstellung von Andrea Lutz und David Schmidhauser. Sie ist Teil der schweizweiten Initiative 2025 | Année Vallotton, mit der zahlreiche kulturelle Institutionen das Werk des Künstlers mit Ausstellungen, Publikationen und Veranstaltungen würdigen.

Produktion: arttv.ch

Mehr unter: www.kmw.ch

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