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Tom Segev über Hannah Arendt in Jerusalem
4. November | 18:00
Hannah Arendt. Denken in dunklen Zeiten
Einführung: Prof. Dr. Michael Wildt, Lisa-Maria Renner und Dr. Lutz Fiedler
Vortrag: Dr. Tom Segev
Hannah Arendt (1906–1975), Tochter einer jüdischen Familie aus Königsberg, zählt zu den bedeutendsten politischen Philosophinnen des 20. Jahrhunderts. Sie studierte bei Martin Heidegger und Karl Jaspers, floh 1933 vor den Nationalsozialisten nach Paris und entkam 1940 aus dem Internierungslager Gurs, bevor sie 1941 in die USA emigrierte.
Mit ihrer Studie „Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft“ (Originalausgabe: The Origins of Totalitarianism, 1951) schuf Arendt einen Meilenstein der Ideologie- und Gewaltforschung. 1961 berichtete sie für den New Yorker über den Jerusalemer Prozess gegen Adolf Eichmann, aus dem ihr berühmtes Buch „Eichmann in Jerusalem. Ein Bericht von der Banalität des Bösen“ hervorging – ein Werk, das bis heute intensive Debatten auslöst.
Arendts Denken kreist um die Fragen nach individueller Verantwortung, moralischem Handeln und den Gefahren totalitärer Systeme. Ihre Analysen zur Bürokratisierung des Verbrechens und zur „Banalität des Bösen“ behalten angesichts aktueller politischer Entwicklungen ihre ungebrochene Aktualität.
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