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Künstlergespräch mit Erwin Wurm in der Wiener Albertina Modern

24. Januar | 18:30

Der Künstler Erwin Wurm und Antonia Hoerschelmann, Kuratorin Albertina, im Gespräch zu seinem Werk und der Ausstellung in der Albertina Modern.

Erwin Wurm: Eine bahnbrechende Retrospektive zum 70. Geburtstag in der ALBERTINA MODERN

Erwin Wurm (*1954 in Bruck an der Mur) gilt heute als einer der einflussreichsten und international bekanntesten Künstler der Gegenwart. Zu Ehren seines 70. Geburtstags präsentiert die ALBERTINA MODERN erstmals eine umfassende Retrospektive seines vielschichtigen Schaffens. Die Ausstellung zeigt eine beeindruckende Bandbreite an Werken — von Skulpturen und Zeichnungen über Handlungsanweisungen bis hin zu Videos und Fotografien — die dazu einladen, das Paradoxe und Absurde in unserer Welt aus neuen Blickwinkeln zu erforschen.

Die Skulptur neu gedacht: Wurms revolutionärer Ansatz

Erwin Wurm untersucht und erweitert in seiner künstlerischen Praxis den Begriff des Skulpturalen. Seine Arbeiten dienen als kreativer Maßstab, um unsere moderne Welt kritisch zu reflektieren. Indem er die traditionellen Grenzen zwischen Skulptur, Performance, Fotografie und Malerei verschwimmen lässt, definiert Wurm Konzepte wie Statik und Bewegung innerhalb eines Kunstwerks völlig neu.

Mit einem spielerischen und zugleich tiefsinnigen Ansatz hinterfragt Wurm die gängige Wahrnehmung der Realität: Was passiert, wenn die Schwerkraft ignoriert wird? Wie sieht es aus, wenn Gebäude schmelzen oder durch performative Interventionen verformt werden? Seine Werke schaffen Raum für neue Perspektiven und lösen Fragen aus, die unsere Vorstellungskraft beflügeln.

Kunstwerke als soziale Reflexion

In den legendären One Minute Sculptures fordert Wurm die Besucher auf, selbst Teil des Kunstwerks zu werden — eine Erfahrung, die das Spannungsfeld zwischen Körper, Raum und Absurdität greifbar macht. Laut Wurm steht dabei stets die Beziehung zwischen dem Skulpturalen und dem Sozialen im Mittelpunkt. So wird eine Essiggurke zum Selbstporträt, und das ikonische Fat Car verwandelt ein luxuriöses Automobil in ein Sinnbild für Gier, Konsumrausch und Materialismus.

Ebenfalls zentral ist das Konzept des Narrow House, das die Enge bürgerlicher Normen, religiöser Dogmen und gesellschaftlicher Zwänge symbolisiert. In der aktuellen Schau wird erstmals eine rurale Schule als weiteres Sinnbild für überholte, einengende Denkmuster präsentiert.

Fazit

Die Retrospektive in der ALBERTINA MODERN bietet einen tiefen Einblick in das facettenreiche Werk von Erwin Wurm. Sie lädt Besucher ein, das Alltägliche neu zu betrachten und die Absurdität des Lebens mit Humor und Nachdenklichkeit zu erfassen — ein unvergessliches Erlebnis für Kunstliebhaber und Neulinge gleichermaßen.

Mehr unter: albertina.at