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Hendrik Otremba live im Buchhändlerkeller
17. Januar | 20:00
Hendrik Otremba liest aus seinem Roman „Benito”. Moderation: Petra Fléing
1995 fährt der elfjährige Cherubim mit seiner Pfadfindergruppe auf eine dreiwöchige Kanufahrt einen westdeutschen Fluss entlang. Je weiter der Fluss sie trägt, desto verbundener fühlt sich Cherubim den anderen. Dann geschieht ein schreckliches Unglück: Durch einen Jagdunfall wird der Anführer getötet, das kindliche Abenteuer wird zu einem surrealen Albtraum. Benito erfährt dabei eine radikale Wandlung: Zunehmend ergeht der zu Beginn noch in sich gekehrte Junge sich in immer zornigeren Monologen, die den Irrweg der Zivilisation anprangern. Aus dem stillen Jungen wird ein fatalistischer Prophet, ein blinder, apokalyptischer Seher.
Drei Jahrzehnte später ist aus Cherubim ein bekannter Schriftsteller geworden. Er begibt sich auf eine Spurensuche durch das Ruhrgebiet, reflektiert die Mythen der alten BRD und muss immer mehr feststellen, dass ein öffentlichkeitswirksames Rätsel, dem er in Bonn beiwohnte, eng verwoben ist mit den Ereignissen seiner Kindheit. So wird die Suche nach der Wahrheit auch eine Suche nach seiner eigenen Vergangenheit.
Hendrik Otremba, geboren 1984 in Recklinghausen, ist Schriftsteller, bildender Künstler und Sänger der Gruppe Messer, außerdem arbeitet er als Dozent für kreatives Schreiben und gelegentlich als Kurator. Als freier Journalist schreibt er sporadisch über Musik. 2017 ist sein Debütroman Über uns der Schaum erschienen.
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