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Erwin Frey: Die Physik lebender Systeme | Wissenschaft für jedermann aus dem Deutschen Museum
12. Februar | 19:00
Die Physik lebender Systeme: Von fundamentalen Prinzipien zur Konstruktion künstlicher Zellen
Die Erforschung der physikalischen Eigenschaften biologischer Zellen und zellähnlicher Systeme gehört zu den spannendsten Herausforderungen der modernen Wissenschaft. Die enorme Komplexität lebender Systeme erfordert nicht nur neue theoretische Konzepte, sondern offenbart auch faszinierende emergente Phänomene und Gesetzmäßigkeiten, die es zu entdecken und zu verstehen gilt.
Die Physik lebender Systeme verfolgt das Ziel, die grundlegenden Prinzipien zellulärer Funktionen mit physikalischen Ansätzen zu entschlüsseln. Dabei stehen zwei sich ergänzende Perspektiven im Fokus: Während die eine biologische Systeme als Ganzes mit phänomenologischen Methoden betrachtet, setzt die andere auf minimalistische Modelle mit wenigen Komponenten. Nach dem berühmten Einstein-Motto „Alles sollte so einfach wie möglich gemacht werden, aber nicht einfacher“ zielt dieser reduktionistische Ansatz darauf ab, die biologische Komplexität auf ihre essenziellen Mechanismen zu reduzieren.
Doch wie weit lässt sich dieser minimalistische Zugang treiben? Auf welcher Ebene ermöglicht er ein tiefgehendes Verständnis der physikalischen Prinzipien hinter komplexen zellulären Funktionen? Und vor allem: Können wir dieses Wissen nutzen, um Systeme mit lebensähnlichen Eigenschaften zu erschaffen – bis hin zur Konstruktion künstlicher Zellen? Die Antworten auf diese Fragen könnten nicht nur unser Verständnis lebender Systeme revolutionieren, sondern auch neue Türen für Anwendungen in Biotechnologie und Medizin öffnen.
In seinem Vortrag erläutert Erwin Frey von der Ludwig-Maximilians-Universität München diese theoretischen und experimentellen Ansätze. Er zeigt, wie sie dazu beitragen können, die physikalischen Grundlagen biologischer Prozesse zu entschlüsseln und potenziell neue Wege zur Gestaltung synthetischer Lebensformen zu eröffnen.
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