Jorinde Voigt studierte an der Universität der Künste in Berlin bei Christiane Möbus und Katharina Sieverding. Seit 2014 ist sie Professorin für Malerei und Grafik an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in München.
Für ihre Zeichnungen hat Jorinde Voigt ein vielschichtiges Vokabular aus Linien, Diagrammen, Zeichen und handschriftlichen Textfragmenten entwickelt, mit dem sich abstrakte Phänomene wie Raum, Zeit, Erdrotation oder Geschwindigkeit darstellen lassen. Diese Notationen bilden eine wissenschaftlich anmutende Matrix, in der Jorinde Voigt ihre eigenen Bewegungen (Egomotion) bei der Arbeit im Studio ebenso verortet wie die Einflüsse durch Kunst, Literatur, Musik, Naturwissenschaft oder Philosophie. Es geht ihr darum, „nonstop Fragen zu stellen“, um auch subjektive Assoziationen, Erfahrungen, Wahrnehmungen und den Prozess des Erfassens so exakt wie möglich visuell darzustellen.

Ihre aktuellen, in der Kunsthalle Nürnberg in einer konzentrierten Auswahl präsentierten Serien zeichnen sich auch durch eine neue Materialität aus, in der Vogelfedern, Kupfer oder Blattgold großzügig eingesetzt werden. So auch in Jorinde Voigts Langzeitprojekt „Song of the Earth“, einem auf acht Kompositionen angelegten, monumentalen Zeichnungszyklus, der von Gustav Mahlers sinfonischem Liederzyklus „Das Lied von der Erde“ (1908-09) inspiriert ist und gattungsübergreifend bildende Kunst und Musik, visuelle und akustische Erfahrungen, verbindet. Mit Spielanweisungen und Zeitnotationen versehen, dienen ihre Zeichnungen auch als Partituren für die Aufführung durch zeitgenössische Musikensembles. Im Rahmen ihrer Ausstellung in der Kunsthalle Nürnberg wird Jorinde Voigt den vierten und fünften Teil dieses groß angelegten Projektes vorstellen: „The Farewel“l und „A New Kind of Joy“ (2016) vorstellen.

Jorinde Voigt. A New Kind of Joy – noch bis 07.Mai 2017

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